Immunsystem

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Ein fittes Immunsystem – Wie geht das?

Ein- oder zweimal pro Jahr erwischt die meisten von uns ein grippaler Infekt. Das ist lästig, aber aus medizinischer Sicht auch ganz gut, das zeigen aktuelle Forschungen. Umso besser, wenn ein Infekt auf ein fittes Immunsystem trifft.

Wie wir uns anstecken, was die Viren im Körper bewirken und warum ein Schnupfen sogar nützlich sein könnte – all das wird zur Zeit erforscht.

Warum Küssen gestattet ist, Anfassen besser unterlassen werden sollte, warum manche Menschen einfach immun sind und warum eine starke Abwehr auch starke Symptome macht, erfahren Sie hier. Außerdem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie Ihr Immunsystem auf die Erkältungszeit vorbereiten können.

Eigentlich ist es ganz einfach. Unsere Körperabwehr ist stark, wenn wir uns rundum wohlfühlen. Gerade im Herbst sind dazu drei Dinge besonders wichtig: Licht, um das wichtige Vitamin D und Stimmungshormone auszuschütten, Bewegung, um die Abwehrzellen und Botenstoffe des Immunsystems auf Trab zu bringen und wir brauchen ausreichend Ruhe, um Stresshormone abzubauen. Bewegung, Licht und Ruhe bringen die Killerzellen des Immunsystems auf Trab.

Die Abwehr in Stellung bringen

Man könnte die Erkältung auch als eine vielschichtige Persönlichkeit bezeichnen. Kein Virus ist wie das andere. Mindestens 200 verschiedene Viren können die typischen Beschwerden auslösen. Knapp die Hälfte der Rhinoviren zum Beispiel leben vor allem in Rachen und Nase, andere lieber in der Luftröhre. Und so plagt uns eben manchmal ein Schnupfen, ein anderesmal ein schlimmer Husten. Ein Kuss bleibt fast immer folgenlos. Ganz anders die Erreger von Husten und Schnupfen, die über den Kontakt von Hand zu Hand verbreitet werden. Dort oder auf dem Treppengeländer, der Speisekarte, dem Spielzeug harren sie oft mehrere Stunden aus, um auf die nächste Hand zu wandern, die sie zuverlässig wieder zu den Eintrittspforten Nase und Mund bringt. Alle 3,75 Sekunden, so sagt die Statistik, fassen wir uns nämlich ins Gesicht. Nach einer Vireninvasion beginnt nicht automatisch die Erkältung; sogar jeder Vierte bleibt ohne Symptome. Viele Menschen haben von Natur aus ein stabiles Immunsystem und sind praktisch nie erkältet. Für dieses Glück sind anscheinend auch unsere Gene mitverantwortlich.

Anders als Grippeviren, die Zellen in unserem Körper zerstören, verhalten sich die Erkältungsviren geradezu friedlich. Die lästigen Erkältungsbeschwerden sind nämlich die Folge der Entzündungsreaktion unseres Immunsystems. Wie das? Unsere Abwehr erkennt die Viren, will sie schnell loswerden und wehrt sich mit einem Feuerwerk an Botenstoffen, die u. a. die Gefäße anschwellen lassen mit einem Schnupfen in Folge oder andere, die den Husten bewirken oder sogar die Konzentrationsfähigkeit und Stimmung dämpfen. Am Ende dieser Virenabwehr steht sogar etwas sehr Nützliches und Sinnvolles: Antikörper, die das Erkältungsvirus beim nächsten „Angriff“ sofort unschädlich machen. Wir sollten demnach der natürlichen Virenabwehr nur bedingt durch Medikamente ins Handwerk pfuschen. Viele Ärzte raten deswegen ab, die Entzündungsreaktion komplett zu unterdrücken. Schnupfenviren sind sozuagen ideale Sparringspartner, die unser Immunsystem braucht, um gegen gefährliche Angreifer gewappnet zu sein.

Nordic Walking - die sanfte Sportart, mit der Sie Ihre Abwehr stärken können

Wir verraten Tipps, Tricks und geben Ihnen Informationen von Experten, damit Sie mit Nordic Walking sanft Ihr Immunsytem auf Trab bringen. Klicken Sie einfach auf das Video.

  • Bis zu 4 Mal im Jahr
    plagt den Durchschnittsdeutschen, statistisch gesehen, eine Erkältung. Kinder treffen Schniefnase & Co. im Schnitt gar bis zu 13 Mal jährlich, denn sie müssen erst Antikörper gegen die Angreifer entwickeln.
  • 6,96 Tage
    wird jeder Arbeit-nehmer pro Jahr wegen einer Erkältung krankgeschrieben.
  • Tee
    Kaffee bindet Zink. In der Erkältungs-saison statt Kaffee lieber (Kräuter-)Tee trinken.
  • Alle 3,75 Sekunden
    fassen wir uns durchschnittlich ins Gesicht. Ansteckungsherd unbewusste Geste.
  • Rauchen
    schwächt das Immunsystem. Besser darauf verzichten.
  • Alkohol
    übermäßig konsumieren schwächt das Immunsystem.
  • Jeder 4.
    Erkältungsangriff geht glimpflich aus, weil die körpereigene Abwehr die drohende Infektion im Keim erstickt.

Grippeschutz geht alle an

Gegen Erkältungen kann man sich nicht impfen lassen, aber gegen eine Virusgrippe (Influenza). Für den Laien ist es kaum möglich, zwischen einer starken Erkältung und der echten Virusgrippe zu unterscheiden. Beide Erkrankungen dürfen aber nicht miteinander verwechselt werden. Hinzu kommt, dass die wenigsten Menschen eine Vorstellung davon haben, wie schwer eine Grippe tatsächlich verlaufen kann. Unabhängig davon, ob man einer Risikogruppe angehört oder nicht, empfiehlt sich die Impfung gegen die Virusgrippe für nahezu alle Menschen. Jetzt ist der ideale Impfzeitpunkt, um ausreichend geschützt zu sein.

Übrigens muss eine Grippeschutzimpfung  jährlich wiederholt werden, der danach aufgebaute Schutz hält rund sechs bis zwölf Monate. Wer seinen jährlichen Impfschutz ernst nimmt, reduziert sein Risiko, an einer Virusgrippe und ihren Folgen zu erkranken.

Grüne Kräfte für die Abwehr

Die Natur bietet eine Vielzahl von Heilkräutern, die nicht nur unser Essen schmackhaft machen, sondern auch dem Körper Hilfestellung für die kühle Jahreszeit bieten. Verantwortlich für die Heilkraft der Kräuter ist die Vielzahl an Inhaltsstoffen, besonders der Anteil der sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Diese machen die Kräuter so wertvoll. In besonderem Maße stärken diese unser Immunsystem.

Bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit ist der Griff in die Kräuterecke ein lohnender Versuch.

Das kann eine Schwitzkur mit Tee oder ein Dampfbad mit einer Kräutermischung sein. Linden- und Holunderblütentee beispielsweise gehören zu den klassischen Erkältungstees. Sie fördern das gesunde Schwitzen und unterstützen damit unsere natürliche Abwehr.

Viele schwören auf ein Erkältungsbad mit einem Zusatz aus Menthol, Eukalyptus und Thymian. Das fördert die Durchblutung, lindert Gliederschmerzen und erhöht die Körpertemperatur.

Bei Halsentzündungen helfen u. a. Salbeiblätter oder Kamillenblüten, als Gurgellösung angewendet, unterstützen sie die Heilung der Halsschleimhaut.

Thymian und Efeu werden gerne bei Infektionen der oberen Atemwege und bei lästigem Husten verwendet. Besonders die enthaltenen ätherischen Öle wirken krampflösend und helfen, lästige Hustenanfälle zu lindern (z. B. Apothekers Echte Salbei Halsbonbons).

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