Wadenkrampf (Muskelkrampf)
Bei einem Muskelkrampf ziehen sich Muskelstränge oder eine Muskelgruppe schmerzhaft und krampfartig zusammen; die betroffene Muskelpartie zeigt eine massive Verhärtung. Der Krampf hält in der Regel nur einige Minuten an.
Fast immer ist die Wadenmuskulatur betroffen; gelegentlich kann sich die Kontraktion bis auf die Zehenmuskel ausbreiten. Stehen oder gehen bringt in der Regel sofortige Erleichterung. Wadenkrämpfe sind in der Regel harmlos, setzen aber meist plötzlich ein und die Schmerzen können sehr heftig sein. Nach besonders schmerzhaften Krämpfen kann ein Muskelkater zurückbleiben. Gerade die nächtlichen Wadenkrämpfe sind besonders lästig und können die Nachtruhe erheblich stören. Betroffen sind häufig ältere Menschen, die zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen.
Fast jeder Erwachsene hat einmal Wadenkrämpfe erlebt; annähernd jeder 3. leidet zumindest gelegentlich unter diesen Beschwerden. Der an sich harmlose Wadenkrampf kann unter Umständen gefährlich werden, z.B. beim Schwimmen im offenen Meer oder beim Autofahren.
Häufigste Ursachen
Muskelkrämpfe werden nach ihren Ursachen in drei Formen eingeteilt:
- Bei gelegentlichen Wadenkrämpfen lässt sich keine genaue Ursache feststellen.
- Die häufigste Ursache der quälenden Wadenkrämpfe ist ein Mineralstoffmangel– vor allem Magnesium –, z.B. bei:
- Einnahme von Medikamenten (z.B. Entwässerungs- oder Abführmittel, Chemotherapeutika, Lithium)
- Starkem Schwitzen
- Einseitiger Ernährung (Diäten)
- Chronischem Erbrechen oder chronischem Durchfall
- Schwerer körperlicher Anstrengung
- Chronischem Alkoholmissbrauch
- Vermehrtem Magnesiumbedarf (z.B. Schwangerschaft oder Dauerstress)
- Bei bestimmten Grunderkrankungen können Wadenkrämpfe gehäuft auftreten, z.B.:
- Venenerkrankungen (z.B. Krampfadern/Varikose)
- Verschlusskrankheit der Arterien
- Muskelverletzungen (z.B. Muskelfaserriss)
- Nervenerkrankungen (z.B. Polyneuropathie)
- Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen)
Was Sie tun können
- Beim akuten Wadenkrampf Muskel gegen die Krampfrichtung dehnen. Beispiel: Setzen Sie sich auf den Boden, greifen Sie die Zehen und ziehen Sie diese in Richtung des Schienbeins.
- Einnahme von Magnesiumpräparaten
- Elektrolythaltige Getränke
- Massage
- Warme Duschbäder
- Schmerzstillende Salbe (z. B. Mobilat® Schmerz-Salbe)
Wann Sie zum Arzt müssen
- Wenn Sie regelmäßig unter Muskel- bzw. Wadenkrämpfen leiden
- Wenn nach einem Wadenkrampf der Schmerz anhält
- Bei Hautverfärbungen (Rötung bzw. Blässe)
- Bei Zunahme des Bein- bzw. Wadenumfangs
Was Ihr Arzt tun kann
- Behandlung der Grunderkrankung, falls erforderlich
- Blutuntersuchung auf Elektrolyt- bzw. Magnesiummangel
- Verordnung von Magnesiumpräparaten
- Verordnung von muskelentspannenden Arzneimitteln