Jetlag
Der menschliche Organismus und seine Funktionen folgen einer inneren Uhr. Wichtigster Zeitgeber ist der Tag-Nacht-Rhythmus, auch zirkadianer Rhythmus genannt. Den biologischen, tageszyklischen Schwankungen unterliegen z. B. der Blutdruck, der Puls, der Blutzuckerspiegel, die Körpertemperatur aber auch die Ausschüttung von Hormonen. Kurz: Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit schwankt im Laufe des Tages.
Da bei Fernflügen über mehrere Zeitzonen hinweg es zwangsläufig zu Störungen in diesem inneren Rhythmus kommt, hat sich der Ausdruck Jetlag eingebürgert (jet = Flugzeug, lag = Zeitverschiebung).
Zu den lästigen Störungen bei Fernflügen zählen:
- Müdigkeit
- Schlaflosigkeit
- Abgeschlagenheit
- Erschöpfung
- Konzentrationsschwäche
- Depressive Verstimmung
- Verdauungsprobleme
Die Beschwerden sind unterschiedlich, je nach aktueller Kondition. Junge Menschen scheinen weniger unter dem Jetlag zu leiden. Die subjektiven Beschwerden klingen meist nach 2 bis 3 Tagen wieder ab. Die beschriebenen Körperfunktionen benötigen jedoch bis zu 14 Tagen, um sich wieder einzuregulieren.
Interessanterweise ist bei Flügen in westlicher Richtung die Symptomatik des Jetlag weniger schwer ausgeprägt als bei Reisen in östlicher Richtung. In westlicher Richtung verlängert sich der Tag, die innere Uhr wird damit besser fertig.
Übrigens: Eine leichte Form des Jetlag tritt bei allen Deutschen im April und Oktober auf – bei der Umstellung auf die Sommer- und Winterzeit!
Ursache
- Störung des Tag-Nacht-Rhythmus durch eine Zeitverschiebung.
Was Sie tun können, um den Symptomen vorzubeugen und den Jetlag rascher zu überwinden
- Steigen Sie ausgeruht in das Flugzeug.
- Passen Sie Ihr Verhalten mental schon bei Flugbeginn auf den Zeitrhythmus des Reiseziels an.
- Stellen Sie Ihre Armbanduhr bereits im Flugzeug auf die Zeit am Zielort um.
- Trinken Sie während des Flugs reichlich Mineralwasser und Säfte, vermeiden Sie jedoch Alkohol.
- Bei Ostflügen können Sie während des Flugs durchschlafen, bei Westflügen sind dagegen nur kleine Nickerchen angebracht.
- Versuchen Sie am Zielort sich sofort der Tageszeit und dem Lebensrhythmus anzupassen.
- Viel Zeit im Freien verbringen. Körperliche Aktivität und Sonnenlicht helfen der inneren Uhr, in den neuen Takt zu gelangen.
- Am Zielort möglichst rasch den dortigen natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus einhalten.
- Tagsüber nicht Schlafen, auch keinen Mittagsschlaf.
- Am ersten Tag anstrengende Aktivitäten und körperliche Belastungen vermeiden.
Wann Sie zum Arzt müssen
- Wenn massive Probleme auftreten oder wenn Jetlag-Symptome nicht abklingen.
Was Ihr Arzt/Apotheker raten kann
- Schlafmittel sind nicht erforderlich.
- Entspannungstechniken wie z. B. Muskelrelaxation nach Jakobson und autogenes Training können hilfreich sein.
- Die Einnahme von manchen Arzneimitteln, z. B. Pille oder Insulin muss bei Fernreisen angepasst werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker.