Brustkrebs
- Krebserkrankungen
Diagnose Brustkrebs
Was ist Brustkrebs? Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. In Deutschland ist etwa jede 10. Frau von Brustkrebs betroffen. Seine Ursachen sind ganz unterschiedlich und reichen von genetischen bis zu hormonellen Faktoren. Die meisten Erkrankungen werden trotz verbesserter Früherkennungsmöglichkeiten leider immer noch zufällig erkannt. Die weibliche Brust besteht aus Drüsen-, Fett- und Bindegewebe sowie aus Nerven, Blut- und Lymphgefäßen. Das Drüsengewebe enthält unterschiedlich große Drüsenlappen, die Milch produzieren und Milchgänge, die von den Drüsenlappen zur Brustwarze führen.
Brustkrebs entsteht meistens im Drüsengewebe. Auslöser dafür sind einzelne, genetisch veränderte Zellen, die fehlerhafte Informationen in sich tragen. Durch diese Fehlinformationen teilen sich die kranken Zellen ungebremst, vermehren sich schneller als gesunde und lassen so einen Tumor entstehen, der gutartig oder bösartig sein kann.
Bei der Ausbreitung von Tumoren unterscheidet man grundsätzlich drei Stadien. Im Frühstadium ist der Tumor noch lokal begrenzt. Im fortgeschrittenen Stadium hat er sich schon auf das Nachbargewebe ausgebreitet. Im letzten Stadium hat der Tumor bereits Metastasen gebildet, die sich in anderen Gewebestellen im Körper verteilt haben. Je früher der Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind also seine Heilungschancen.
Eigenständige Früherkennung
Die Brustkrebs-Erkrankungen sind zwar zwischen 1980 und 2006 gestiegen, allerdings ist die Sterberate im selben Zeitraum deutlich gesunken. Ein Grund hierfür sind die verbesserten Brustkrebs-Früherkennungsmaßnahmen, denn je eher Brustkrebs diagnostiziert wird, desto höher sind auch seine Heilungschancen. Da Brustkrebs im Frühstadium keine Schmerzen verursacht, sollte man besonders auf typischen Anzeichen achten!
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Knoten oder Gewebeverhärtungen in der Brust oder in der Achselhöhle Flüssigkeitsabsonderung aus den Brustwarze
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Einziehen der Brustwarze oder der Haut, beispielsweise beim Heben des Armes
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Empfindlichkeit oder Farbveränderung der Brusthaut, Brustwarze oder des Warzenvorhofs
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Anhaltende Hautrötung oder Schuppung
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Änderung von Form oder Größe einer Brust
*Alle diese Anzeichen können ein Hinweis auf Brustkrebs sein, sie sind jedoch kein eindeutiger Beweis dafür und haben möglicherweise auch andere Ursachen.
Selbstuntersuchung der Brust
Bei jeder Frau fühlt sich das Brustgewebe anders an: manchmal ist es sehr weich, manchmal eher knotig und klumpig. Durch das Abtasten beider Brüste kann jede Frau ihr Gespür für das eigene Gewebe schulen.
Regelmäßig (ca. einmal pro Monat) den gesamten linken und rechten Brustbereich abtasten.
Immer zum gleichen Zeitpunkt abtasten: am besten eine Woche nach Beginn der Regel, da sich während des weiblichen Zyklus' unterschiedliche Hormoneinflüsse auf die Festigkeit des Brustgewebes auswirken.
Selbstuntersuchung immer mit ausreichend Ruhe und in guter Beleuchtung durchführen.
Schrittweise und systematisch vorgehen: erst im Stehen, dann im Liegen. Das regelmäßige Selbstabtasten zum Aufspüren von Veränderungen ist eine der wichtigsten und einfachsten Maßnahmen zur Brustkrebs-Früherkennung.
Ärztliche Früherkennung
Das gesetzliche Brustkrebs-Früherkennungsprogramm umfasst in Deutschland die folgenden freiwilligen Untersuchungen. Die Kosten dafür werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, bei privat Versicherten gelten die individuell vereinbarten Leistungen.
- Kontrolluntersuchung beim Frauenarzt – ab dem 30. Lebensjahr
1-mal pro Jahr tastet der Frauenarzt nach einem ausführlichen Gespräch die Brüste und Lymphknoten ab. - Mammographie-Screening
Zum Mammografie-Screening werden alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren eingeladen. Die Untersuchung findet in der Regel alle 2 Jahre statt.
Mammografie-Screening Bei der Mammographie-Untersuchung werden alle 2 Jahre bei Frauen ab 50 beide Brüste geröntgt. Da bösartige Tumore meist als unregelmäßig verdichtetes Gewebe auffallen, sind sie so sehr gut zu erkennen. Neben Gewebeknoten können die mit der Mammografie ebenfalls sehr gut erkennbaren Kalziumeinlagerungen, der sogenannte Mikrokalk, ein Anzeichen für Brustkrebs sein. Die Röntgenbilder machen darüber hinaus auch sehr kleine, nicht tastbare Gewebeveränderungen sichtbar. Werden bei einer Mammografie Auffälligkeiten entdeckt, führt der Arzt zur Verdachtsabklärung eine zweite Mammografie der betroffenen Brustregion oder ein Brust-Ultraschall durch. Bestätigen sich die zuvor entdeckten Auffälligkeiten, erfolgt die Entnahme einer Gewebeprobe aus der betroffenen Brustregion. Hier reicht meist ein kleiner Eingriff, der mit einer Hohlnadel ambulant durchgeführt wird. Ist auch diese Gewebeprobe auffällig, folgt die Behandlung in einer qualifizierten Klinik.
Weiterführende Links:
www.krebshilfe.de
Website der Deutsche Krebshilfe e. V. mit umfangreichen Informationen für Betroffene und Angehörige
www.frauenaerzte-im-netz.de
Informationsseite des Berufsverbands der Frauenärzte e.V. und der Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
www.brustkrebsdeutschland.de
Der Verein Brustkrebs Deutschland e.V. informiert Frauen aller Alterstufen über das Thema Brustkrebs.
www.mamazone.de
Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V. ist die größte Brustkrebs-Patientinnen-Initiative in Deutschland.