Erektionsstörungen
Unter Erektionsstörungen, Potenzstörungen oder Impotenz versteht man die Unfähigkeit des Mannes, eine für den normalen Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erlangen oder aufrechtzuerhalten. Der Penis enthält Schwellkörper, dessen Gefäße sich bei einer Erektion erweitern und vermehrt mit Blut füllen. Während der Erektion verhindern Muskelfasern das Abfließen des Blutes über die Venen. Gelegentliche Erektionsstörungen sind normal und können in jedem Alter vorkommen. Moderne Forschungsergebnisse zeigen, dass Potenzstörungen häufiger organische Ursachen haben als bisher angenommen. Bei Potenzstörungen psychischer Ursache kann eine erstmalige Erektionsstörung dazu führen, dass der Mann beim nächsten Mal unter einem starken Leistungsdruck steht, was wiederum zu erneuten Erektionsschwierigkeiten führen kann. Für eine organische Ursache spricht, wenn überhaupt keine Erektionen mehr stattfinden. Mit zunehmendem Alter treten Potenzstörungen häufiger auf. Grund dafür ist abnehmendes sexuelles Verlangen wegen geringerer Hormonproduktion sowie altersbedingte Schädigungen der Schwellkörper. Finden noch unwillkürliche, nächtliche oder morgendliche Erektionen statt, und treten die Probleme bei der Selbstbefriedigung nicht auf, stecken meist psychische Ursachen hinter den Störungen.
Häufigste Ursachen
- Psychische Probleme:
- Leistungsdruck,
- Versagensängste.
- Partnerschaftsprobleme.
- Depressionen.
- Stress oder Müdigkeit.
Organische Ursachen
- Durchblutungsstörungen, Arteriosklerose (Arterienverkalkung), Bluthochdruck.
- Hormonstörungen.
- Nierenerkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Lebererkrankungen.
- Übergewicht.
- Nebenwirkung bestimmter Medikamente, z.B. gegen Bluthochdruck, gegen Magengeschwüre oder gegen Depressionen u. a.
- Alkoholmissbrauch, Nikotin- oder Drogenmissbrauch.
- Nach einer Prostataoperation.
Was Sie tun können
- Psychische Probleme sollten in jedem Fall besprochen werden: Entweder mit der Partnerin oder mit einem Experten (Arzt, Sexualtherapeut).
- Nicht zu hohe Anforderungen in sexueller Hinsicht an sich selbst stellen und Zeit für den Geschlechtsverkehr nehmen.
- Zuviel Alkohol und Zigaretten meiden.
- Die Einnahme von gefäßerweiternden Substanzen, z.B. Yohimbin, kann Erektionsstörungen bessern.
- Achtung: Präparate mit spanischer Fliege, Strychnin oder Nitroverbindungen (meist ausländische Produkte von recht zweifelhafter Herkunft) haben gefährliche oder zumindest unangenehme Nebenwirkungen und steigern kaum die Erektionsfähigkeit.
Wann Sie zum Arzt müssen
- Bei mehrmaligem Auftreten von Erektionsstörungen innerhalb kürzerer Zeit, um herauszufinden, ob eine organische Ursache oder ein psychisches Problem vorliegen.
Was Ihr Arzt tun kann
- Häufig hilft ein Gespräch mit einem Außenstehenden bzw. Experten. Natürlich kann die Partnerin mit einbezogen werden.
- Falls die Ursache ein Medikament ist, das wegen einer anderen Erkrankung verordnet wurde, kann der Austausch gegen ein anderes Präparat die Störungen beheben.
- U. U. Einnahme eines Hormonpräparates verordnen.
- Manchmal ist ein operativer Eingriff notwendig, z.B. gefäßchirurgische Eingriffe.
- Äußere Erektionshilfen empfehlen, z.B. Vakuum-Erektionsgerät. Mit einer speziellen, am Penis angelegten Saugpumpe wird ein Vakuum erzeugt, so dass Blut in die Schwellkörper einströmt.
Vorbeugung
- Schlafstörungen, Stress und Alkohol möglichst meiden.
- Sexuelle Probleme und Wunschvorstellungen mit der Partnerin besprechen.
Adressen & Links
Selbsthilfegruppe „Erektile Dysfunktion (Impotenz)"
c/o Selbsthilfezentrum München
Weiherweg 30a
82194 Gröbenzell
Tel.: 03076689521
08142 597099
Fax: 03212 1061943
e-Mail: [email protected]
www.impotenz-selbsthilfe.de