Darmverschluss

Der menschliche Darm besteht aus dem Dünndarm – dieser beginnt direkt am Magen – und dem so genannten Dickdarm. Insgesamt ist der Darm ca. 5 Meter lang.

Im Magen beginnt die Verdauung, die dann vom Darm fortgesetzt wird. Die Nahrung wird durch den Darm transportiert und dabei werden Nährstoffe in den Körper aufgenommen. Diese Nährstoffaufnahme findet ausschließlich im Dünndarm statt. In den Dickdarm wandert der Teil der Nahrung, der unverdaulich ist. Der Dickdarm beherbergt viele Bakterien, die in der Lage sind diese Nahrungsreste zu zersetzen und letztendlich als Kot auszuscheiden. Doch der Dickdarm hat noch eine viel bedeutendere Aufgabe: er führt dem Körper Wasser und Salze zurück, die mit den sog. Verdauungssäften in den Darm gelangt sind. Diese Funktion ist äußerst wichtig, da es sonst zu einem großen Flüssigkeitsverlust (wie es z.B. bei Durchfall der Fall ist) kommen würde.

In der Darmwand verlaufen Muskeln, die den Darm beweglich machen. Diese ziehen sich durch Reize des unbewussten Nervensystems zusammen – es kommt zu wellenförmigen Bewegungen der Darmwände – und transportieren die Nahrung im Darm.

Ist diese Transportfunktion gestört, eingeschränkt oder blockiert spricht man von einem Darmverschluss, der in der Fachsprache Ileus genannt wird.

Ursachen

  • mechanischer Ileus: Ursache ist ein Hindernis der Darmpassage, welches den Transport der Nahrung im Darm behindert oder ausschließt. Eine mechanische Verstopfung kann z.B. durch Kot, Gallensteine, einen Fremdkörper oder Tumor im Darm hervorgerufen werden. Des Weiteren kann es zur Abklemmung (Strangulation, z.B. durch Verwachsungen), einem Abknicken des Darms oder Einstülpung des Darms (z.B. durch einen Leistenbruch) kommen. Da in diesem Fall die Darmwand nur unzureichend mit Blut versorgt wird, muss sofort gehandelt werden, da sonst Teile des Darms absterben können, die nicht wieder geheilt werden können. Zudem ist es möglich, dass eine entzündliche Erkrankung z.B. durch eine Operation vorliegt. Der mechanische Ileus kann sich durch Erbrechen, Bauchschmerzen (kolikartig), fehlenden Stuhlgang und eine Gasansammlung im Bauch äußern.
  • funktioneller Ileus: Ursache ist die Störung oder Lähmung der glatten Darmmuskulatur (z.B. nach Operationen), die den Transport der Nahrung behindert. Die Ursachen können Entzündungen der Bauchhöhle oder toxis-infektiöse Vorgänge, wie z.B. in Folge einer Lungenentzündung, sein. Auch Stoffwechselbedingte (metabolische) Probleme, ein Nierenversagen, ein Herzinfarkt, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder ein gestörter Elektrolythaushalt kommen als Ursache in Frage. Zudem kann eine unterbrochene Durchblutung in der Darmwand zu einem Verschluss führen. Die Symptome können mit Dauerschmerzen verbunden sein, die langsam beginnen. Der Bauch ist oft weich und mit Gas gefüllt – nur bei einer Entzündung des Bauchfells ist der Bauch hart.
  • gemischter Ileus: Kombination der Ursachen des mechanischen und des funktionellen Ileus – also eine Bauchfellentzündung mit Darmlähmung und zusätzlichem Verschluss des Darms. Auch die Symptome sind gemischter Art.

 

Was Sie tun können

  • achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die Sie gut verdauen können
  • gleichen Sie bei Durchfallerkrankungen den Wassermangel aus und achten Sie auf Ihren Elektrolythaushalt
  • tritt eine Verstopfung ein, beobachten Sie diese und gehen bei Beschwerden bzw. ausbleibendem Stuhl (seltener als 2-3 Mal pro Woche) zum Arzt

 

Wann Sie zum Arzt müssen

Generell sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, wenn Schmerzen länger als 3 Tage anhalten bzw. Sie einige Tage nicht zur Toilette können (seltener als 2-3 Mal pro Woche).

 

Was Ihr Arzt tun kann

Da sich die Symptome des Darmverschlusses teilweise stark nach Ursache und Art unterscheiden lassen und sich hinter ganz unterschiedlichen Krankheitssymptomen verbergen können, ist eine genaue Anamnese (Befragung des Patienten durch den Arzt) sehr wichtig. Außerdem:

  • rektale Untersuchung
  • Blutuntersuchung
  • Ultraschalluntersuchung
  • Röntgenaufnahme

Die Therapie ist ganz unterschiedlich, je nachdem wo der Darmverschluss lokalisiert wird und ob eine Strangulation ausgeschlossen werden kann, ist es möglich, eine Magensonde zu legen, um so den gestauten Mageninhalt abzusaugen. Kann man die Strangulation nicht ausschließen oder liegt diese bereits vor, muss operiert werden. Generell ist es wichtig, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und auch den Elektrolythaushalt zu stabilisieren.

 

Vorbeugung

  • schwer verdauliche Speisen meiden
  • vor allem bei älteren Menschen sollte darauf geachtet werden, dass ein regelmäßiger Stuhlgang vorliegt

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