Kindergesundheit
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Mein Kind ist krank – was tun?
Unsere Kleinsten brauchen große Aufmerksamkeit und die richtige Gesundheitspflege, damit sie sich bestmöglich entwickeln können. Ist der Nachwuchs erkrankt, ist dies auch eine Belastungsprobe für die Eltern. Sie müssen die Pflege und Betreuung organisieren und „leiden“ mit. Erfahren Sie mehr über mögliche typische Kinderkrankheiten, wie man vorbeugen kann und für welche Eventualitäten man gerüstet sein sollte.
Hatschi Schatzi!
Wenn das eigene Kind niest, hustet oder fiebert, sind Eltern meist alarmiert. Der grippale Infekt ist eine regelrechte Familienkrankheit. Kinder und deren Eltern sind besonders anfällig für Erkältungsviren. Diese finden in Kindergarten und Schule die idealen Bedingungen, um von einem Kind zum anderen zu „wandern“ – und dann natürlich zu den Eltern. Kinder erwischt es häufiger, weil ihr Körper erst noch lernen muss, sich gegen Krankheitserreger zu wehren. Während sich die Kleinen mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit abmühen, bildet ihr Immunsystem Antikörper gegen die häufigsten Krankheitserreger und merkt sich, wie es beim nächsten Mal schneller mit diesen fertig wird.
Drei Tage kommt sie, drei Tage steht sie und drei Tage geht sie – die Erkältung. Schön, wenn Muttis Worte wahr werden und eine Erkältung so schnell vergeht, wie sie gekommen ist. Für die Zeit dazwischen gibt es sanfte Mittel, die Beschwerden lindern. Der gezielte Einsatz altersgerechter Medikamente kann die Symptome deutlich abmildern. Erkältungen der Kleinsten vorbeugen funktioniert generell am besten mit gesunder, ausgewogener Ernährung, angemessener Kleidung beim Spielen an frischer Luft und dem Einhalten hygienischer Maßnahmen, wie dem regelmäßigen Händewaschen mit Seife. Dann heißt es auch bald wieder: Tschüss Erkältung!
Checkliste: Wann zum Arzt mit dem Nachwuchs bei Erkältung?
Alarmsignale sind hohes Fieber über 39 Grad sowie heftige Halsschmerzen und Ohrenschmerzen. Kommen zu den typischen Erkältungssymptomen wie Niesen, tränende Augen noch nächtlicher Husten mit starken Hustenanfällen und anschließendem Keuchen sowie lautem Einatemgeräusch hinzu, ist der Arztbesuch Pflicht, denn es könnte sich um eine bakterielle Erkrankung mit dem Bordetella-pertussis-Bakterien, dem Keuchhusten handeln.
Lindern lassen sich die Symptome des Keuchhustens, indem Sie für warme und feuchte Luft in den Räumen sorgen, Ihr Kind sollte viel trinken und abends ein hustenstillendes Mittel einnehmen. Besonders gefährdet sind Säuglinge, bei welchen statt Hustenattacken plötzliche, lebensbedrohliche Anfälle von Atemstillstand (Apnoen) auftreten können. Ein Krankenhausbesuch und ständige Beobachtung. Meist tritt diese Erkrankung im Säuglings- und Vorschulalter auf. Die Inkubationszeit beträgt 7 bis 14 (20) Tage. Vorbeugen können Sie mit einer Impfung oft zusammen mit Tetanus- und Diphterie-Impfung. Bei Heiserkeit sollten insbesondere jüngere Kinder immer dem Kinderarzt vorgestellt werden, denn eine Stimmstörung könnte auf Pseudokrupp hinweisen. Dabei ist die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und der Stimmbänder entzündet, wodurch sie anschwillt und die Kleinen nur schwer Luft bekommen. Bei einem „Kruppanfall“ wichtig: Kalte, feuchte Luft reduziert die Schwellung der Atemwege und erleichtert das Durchatmen. Auf jeden Fall ist es wichtig für die Eltern, Ruhe zu bewahren und das Kind zu beruhigen.
Kinderkrankheiten mit Hautausschlag
Flecken, Pusteln oder sonstige Veränderungen auf der Kinderhaut, lassen eine Kinderkrankheit vermuten. Doch welche Krankheit dahinter steckt und ob sie ansteckend ist, überfragt Eltern meist. Auch wenn Sie Kinderkrankheiten oftmals gut selbst behandeln können, ist eine Diagnose in einigen Fällen nur schwer zu treffen und ein Arztbesuch erforderlich.
Erinnern Sie sich noch an die juckenden Pusteln der Windpocken? Diese Krankheit wie auch Masern, Mumps, Röteln – um nur einige zu nennen – gehören zu den Kinderkrankheiten. Ausgelöst durch Viren oder Bakterien, sind vor allem Kinder ohne entsprechende Schutzimpfung anfällig für diese Erkrankungen.
Achtung Ansteckungsgefahr!
Auch als Erwachsener können Sie sich infizieren. Denn die Krankheiten sind höchst ansteckend und können im Erwachsenenalter sogar einen schwereren Krankheitsverlauf zeigen als bei Kindern. Eine Ansteckungsgefahr besteht bereits, bevor die Krankheit ausgebrochen ist. Übertragen werden die meisten Kinderkrankheiten durch Tröpfcheninfektion wie Niesen oder Husten. Grundsätzlich sollten Eltern beim ersten Verdacht auf eine ansteckende Kinderkrankheit mit ihrem Kind zum Arzt gehen. Nach einer Erkrankung besteht oftmals eine lebenslange Immunität, allerdings lediglich bei den Vireninfektionen. Schutzimpfungen im Kindesalter haben dazu geführt, dass einige der Krankheiten heute kaum noch in Deutschland vorkommen.
Checkliste: Wann zum Arzt mit dem Nachwuchs bei Magen-Darm-Grippe?
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Wenn Durchfall und Erbrechen sehr stark sind oder länger andauern
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Wenn Blut im Stuhl ist
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Wenn andere Beschwerden wie Fieber und Schmerzen hinzukommen
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Bei Säuglingen und Kleinkindern bitte rasch zum Arzt
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Bei Durchfällen nach einer Fernreise
Richtige Ernährung bei Durchfall
Und noch ein Tipp:
Gerade bei den Magen-Darm-Grippe verursachenden Viren ist Hygiene extrem wichtig. Diese Viren werden sehr schnell per Tröpfcheninfektion übertragen – bereits 10 Viruspartikel können eine Infektion auslösen!
Händewaschen und gründliche Desinfektion der Hände als auch der benutzten Gegenstände wie z. B. Toilette bzw. Waschen von Handtüchern, Bettwäsche, Kuscheltieren etc. ist unerlässlich, um das Weiterreichen der Infektion an andere Familienangehörige zu verhindern.
Schürfwunden und Co.
Kinder sind kleine Energiebündel, sie spielen, toben und raufen - da sind blaue Flecken, Schnitt- und Schürfwunden sowie andere Blessuren an der Tagesordnung. Meist sind diese oberflächlich und nicht oder wenig blutend. Aber auch dann können Keime tiefer in die Haut gelangen, wenn eine Wunde verunreinigt oder durch einen schmutzigen Gegenstand verursacht wurde. Deshalb sollte man derartige Verletzungen gut beobachten: wenn es nach 24 Stunden zu einer Rötung, Schwellung und pochendem Schmerz kommt, sind dies Zeichen für eine Wundinfektion und Entzündung.
Aus diesem Grund ist es ratsam, immer ein Hautdesinfektionsmittel und Verbandmaterial im Haus zu haben, um die Wunde zu desinfizieren und abzudecken.
Checkliste: Was Sie tun können
Hilfe – Läusealarm
Ein Befall mit Kopfläusen zählt zu den häufigsten „Kinderkrankheiten“. Wenn Kinder die Köpfe zusammenstecken, z. B. in der Schule oder im Kindergarten oder ihre Mützen austauschen, können Läuse übertragen werden. Da Läuse weder springen noch fliegen können, sind sie auf direkten Kontakt angewiesen. Kopfläuse haben nichts mit schlechten hygienischen Bedingungen oder mangelnder Körperhygiene zu tun. Es besteht kein Grund für Schamgefühle bei Betroffenen. Auch dürfen Kinder unmittelbar im Anschluss an eine Erstbehandlung mit Läusemitteln den Kindergarten oder die Schule besuchen.
Wichtig ist im Fall der Fälle vor allem, die Bettwäsche und Handtücher bei 60 Grad Celsius mit einem Spezialwaschmittel zu waschen und die Kuscheltiere für drei Tage in Plastiktüten zu packen (Läuse verhungern schon nach 48 Stunden). Kopfbedeckungen, Bürsten und Kämme sind ebenfalls zu reinigen – zehn Minuten in 70 Grad Celsius heißes Wasser legen.
Checkliste: Was Sie tun können bei Läusen
Nicht vergessen. Die Hausapotheke
Besonders Familien mit kleinen Kindern müssen damit rechnen, dass Schniefnasen nicht nur in der Erkältungssaison zu Dauerbegleitern werden. Da kann ein entsprechender Medikamentenvorrat in der Hausapotheke Stress und Leidenszeit reduzieren. Es ist also ratsam, ab und zu einen Blick in die Hausapotheke zu werfen, auch, um zu prüfen, ob vorrätige Medikamente noch verwendbar sind. Aussortierte Medikamente sollten zur Entsorgung immer in der Apotheke abgegeben werden.
Noch ein Wort zur richtigen Dosierung insbesondere von flüssigen Medikamenten wie Erkältungssäften, Tropfen oder Fiebersäften. Es sollten auf jeden Fall normierte Löffel mit einer Milliliter-Einteilung zum Verabreichen flüssiger Medizin verwendet werden. Bei Nichtbeachtung liegt hierin einer der häufigsten Gründe für Dosierfehler. Hauptsächlich bei der Verwendung von Esslöffeln besteht das Risiko einer Überdosierung, bei Teelöffeln einer Unterdosierung. Es ist daher wichtig, flüssige Medikamente mithilfe geeigneter Dosierlöffel, Messbecher, Tropfenzähler oder Dosierspritzen zu verabreichen.
Was in die Hausapotheke gehört und worauf Sie besonders achten sollten, erfahren Sie hier:
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Trocken, dunkel und kühl lagernEin geeigneter Platz für die Hausapotheke ist z.B. ein Schrank im Flur oder Schlafzimmer. Denn Wärme, Feuchtigkeit und Licht können die Wirksamkeit von Medikamenten beeinträchtigen. Badezimmer und Küche sind daher eher ungeeignete Lagerungsorte.
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1-2 Malim Jahr sollten Medikamente geprüft und aufgefüllt werden.
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AufhebenVerpackungen und Beipackzettel bitte nicht entsorgen.
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EntsorgungDie sicherste Entsorgung abgelaufener Medikamente, ist die Abgabe in der Apotheke, in „Medi-Tonnen“ oder Schadstoffsammelstellen und -mobile.
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ApothekeBeim Bestücken der Hausapotheke hilft Ihnen gerne Ihr Apotheker.
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NotfallNotiz mit den wichtigsten Notrufnummern im Überblick.
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Für Kinder unzugänglichsollte die Hausapotheke aufbewahrt werden.
Weiterführende Links
www.kindergesundheit-info.de
Informationsseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rund um das Thema Kindergesundheit