Rauchen abgewöhnen
Zigarettenrauch ist ein kompliziertes Gemisch. Der Hauptstromrauch entsteht durch das Einziehen der Luft in die brennende Zigarette. Er stellt für den Raucher den Hauptanteil dar. Der Nebenstromrauch wird bei Temperaturen von ungefähr 350°C durch das Glimmen der Zigarette gebildet. Er ist für das Passivrauchen von Bedeutung. Es konnten bisher mehr als 4.000 verschiedene Stoffe aus dem Zigarettenrauch isoliert werden darunter Nitrodsamine, und Aldehyde (auch Formaldehyd). Die meisten dieser Stoffe sind gesundheitsschädlich. 43 Stoffe können Krebs auslösen.
Bei Rauchern treten Gesundheitsschäden auf, die zunächst noch rückbildungsfähig sind. Wird weiter geraucht, kommt es zu dauerhaften Schäden vor allem an den Bronchien und in der Lunge, am Herzen und an den Gefäßen. Tabakrauch erhöht das Risiko für Lungen-, Kehlkopf-, Mundhöhlen- und Speiseröhrenkrebs.
Personen, die häufig Tabakrauch ausgesetzt sind (Passivrauch), haben wahrscheinlich ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs, allerdings in deutlich geringerem Maße, als Aktivraucher. Rauchen in der Schwangerschaft ist eine der häufigsten Ursachen für Fehlgeburten, Missbildungen und plötzlichen Kindstod. Rauchen in der Schwangerschaft begünstigt die spätere Entwicklung von Asthma beim Kind. Kinder rauchender Eltern haben ein erhöhtes Risiko, an Asthma zu erkranken. Tabakrauch in der Umgebungsluft ist darüber hinaus eine Geruchsbelästigung und auch eine Beeinträchtigung, weil der Rauch die Schleimhäute reizt.
Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, kann es zu Entzugserscheinungen kommen, weil sich die Nikotinsensoren im Gehirn an die tägliche Nikotindosis gewöhnt haben. Je mehr Sie rauchen, desto stärker wird Ihr Verlangen nach der Zigarette. Die Nikotinsensoren sind auch verantwortlich für die Auslösung von Reizbarkeit, Unkonzentriertheit, Unruhe und schlechter Laune beim Abgewöhnen. Es kann auch zu einer Gewichtszunahme kommen.
Was Sie tun können
- Sie müssen den festen Entschluss fassen, ab sofort überhaupt nicht mehr zu rauchen. Allmähliches Abgewöhnen führt fast nie zum Erfolg
- Das Verlangen nach Nikotin wird nicht nur durch die Nikotinsensoren ausgelöst. Man gewöhnt sich an bestimmte Rauchsituationen: in Gesellschaft, nach dem Essen, beim Telefonieren, unter Stress usw. Beginnen Sie mit dem Abgewöhnen am besten in einer Zeit körperlicher und geistiger Ruhe und Entspannung, z.B. im Urlaub. Dann entfallen viele typische Rauchrituale und neue Eindrücke lenken Sie vom Rauchverlangen ab
- Machen Sie sich bewusst, dass Sie körperlich gesünder sind, besser und frischer aussehen und nicht mehr nach Zigaretten riechen, wenn Sie aufhören zu rauchen
- Ersetzen Sie die Zigarette nicht durch Süßigkeiten. Ersetzen Sie Ihre Ausgaben für Zigaretten aber ruhig einmal durch Dinge, die Ihnen Freude machen
- Keine Angst vor mehr Stress ohne Zigaretten, denn auf längere Sicht erholt sich Ihr Immunsystem und Sie werden dadurch leistungsfähiger, auch wenn die "Zigarettenpower" wegfällt
- Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummis aus der Apotheke mindern die Entzugserscheinungen. Sie führen dem Körper über die Haut bzw. Mundschleimhaut kleine Mengen Nikotin zu, so dass Ihr Rauchverlangen abnimmt und Ihre Stimmung und Konzentration besser werden. Das hilft Ihnen über die erste harte Zeit hinweg
Was Ihr Arzt für Sie tun kann
- Ihr Arzt oder Apotheker kann Sie beraten und hält Informationen für Sie bereit, welche Hilfen beim Abgewöhnen es gibt
- Bei starken Rauchern kann eine kombinierte Therapie aus Nikotinpflastern und -Kaugummis sinnvoll sein
- Aufklärung über Ihre besonderen, individuellen Risiken beim Rauchen, z.B. bei Frauen, die die Antibabypille nehmen (u. a. erhöhtes Bluthochdruckrisiko)
Adressen & Links
DKFZ
WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 42-3008
Fax: 06221 42-3020
e-Mail: [email protected]
www.tabakkontrolle.de
Das Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrum
Ansprechpartner für alle, die mit dem Rauchen aufhören möchten.
Mo. bis Fr. 14.00 - 18.00 Uhr
Tel.: 06221 424200
Das Rauchertelefon für KrebspatientInnen
Tel.: 06221 424224
Hotline "Rauchfrei am Arbeitsplatz"
Tel.: 06221 424200