Venenbeschwerden
Die Venen transportieren das Blut aus allen Körperteilen, zum Teil gegen die Schwerkraft, zum Herzen zurück. Damit das Blut dabei nicht in die falsche Richtung fließt, haben die Venen im Abstand von 4 bis 7cm Ventilklappen, die das Zurückfließen verhindern. Außerdem unterstützt die "Muskelpumpe" den Rücktransport des Blutes. Vor allem wenn die Wadenmuskeln arbeiten, werden die Venen zusammengedrückt und geleert. Bei starker Dauerbelastung der Venen, z.B. bei Ausübung eines stehenden Berufes oder in der Schwangerschaft, sind die Venenwände der Belastung nicht mehr gewachsen.
Die Venenklappen funktionieren nicht mehr richtig und nur ein Teil des Blutes wird zurücktransportiert. Ein anderer Teil wird in oberflächliche Venen gedrückt, die sich dadurch ausdehnen. Es entstehen sichtbare, geschlängelte Venen, die man Krampfadern (Varizen) nennt. In den Krampfadern ist der Blutfluss verlangsamt, das Blut staut sich, und es sammelt sich Wasser im umliegenden Gewebe. Besonders abends sind die Beine schwer und geschwollen, schmerzen, kribbeln oder jucken. Im Laufe der Zeit nehmen die Venenwände Schaden und werden anfällig für Entzündungen. Häufig sind Frauen von Krampfadern betroffen, und oft nehmen die Beschwerden während der Periode zu.
Bei einer Venenentzündung sind die Wände der Venen entzündet. Besonders anfällig sind Krampfadern. Aber auch gesunde Venen können betroffen sein. Der von der Entzündung betroffene oberflächliche Venenstrang tritt leicht hervor, der Bereich ist gerötet und schmerzt bei Druck (Thrombophlebitis). Im geschädigten Blutgefäß kann das Blut gerinnen, so dass das Gefäß ganz oder teilweise verschlossen wird. Dies nennt man Fett- bzw. Phebothrombose, wenn eine tiefe Vene betroffen ist.
Eine Thrombose entsteht besonders leicht bei Verletzungen, nach Operationen oder bei längerer Bettlägerigkeit. Bei Thrombose im tiefen Venensystem besteht die Gefahr, dass das Blutgerinnsel sich löst und wandert. Es kann zum lebensbedrohlichen Gefäßverschluss der Lunge (Lungenembolie) kommen.
Häufigste Ursachen
- Erbliche Veranlagung
- Bewegungsarmut
- Übergewicht
- Überwiegend stehende oder überwiegend sitzende Tätigkeit
- Schwangerschaft
- Die Einnahme der Antibabypille, besonders bei Raucherinnen und bei Frauen über 30 Jahren
- Blutstauung durch Operation, Geburt oder BettlägerigkeitVerstärkte Gerinnungsneigung
Was Sie tun können
- Sport treiben: Schwimmen, Laufen, Tanzen, Radfahren
- Füße so oft wie möglich hochlagern (auch nachts).
- Übergewicht reduzieren
- Flache Schuhe tragen
- Alkohol und Nikotin meiden, genügend Nachtruhe
- Stützstrümpfe oder -strumpfhosen oder speziell angepasste Kompressionsstrümpfe tragen. Fragen Sie in Ihrer Apotheke
- Durchblutungsfördernde oder blutgerinnungshemmende Salben und Gele (z.B. mit Rosskastaniensamen oder Heparin) oder Venenmittel zum Einnehmen (z.B. Tovene) lindern die Beschwerden
- Wechselbäder oder Wechselduschen der Beine
Wann Sie zum Arzt müssen
- Wenn Sie Schmerzen und Schwellungen in den Beinen spüren
- Wenn oberflächliche Krampfadern Sie kosmetisch stören
- Verdacht auf Thrombose
- Verdacht auf Embolie
- Chronischen Schäden z.B. offenem Beim
Was Ihr Arzt tun kann
- Diagnose stellen.
- Zur Verhinderung von Ödemen werden Rosskastaniensamen- oder Rutosidpräparate zur äußerlichen Anwendung eingesetzt. Die Tropfen, Tabletten oder Kapseln lindern die Beschwerden und wirken durch ihre gefäßabdichtende Wirkung einer Wassereinlagerung entgegen
- Verödung oder operative Entfernung ("Strippen") der Krampfadern
- Anlegen eines Kompressionsverbandes oder Verordnung von Kompressionsstrümpfen
- Behandlung der Grundkrankheit
- Behandlung evtl. chronischer Schäden
Vorbeugung
- Raucherinnen und Frauen über 30 Jahren sollten auf die Antibabypille verzichten
- Bei Flug- oder Bahnreisen Fußgymnastik machen und viel trinken. Bei Autoreisen häufige Gymnastikpausen einlegen.
- Nach einer Operation oder Geburt möglichst schnell wieder aufstehen. Bei längerer Bettlägerigkeit, wenn möglich, Gymnastik im Bett machen.
Adressen & Links
Deutsche Venen-Liga e.V.
Sonnenstraße 6
56864 Bad Bertrich
Gebührenfreie Venenhotline: 0800 444-333-5 (Täglich von 8 bis 22:30 Uhr)
Tel.: 02674 1448
Fax: 02674 910115
www.venenliga.de