Scheidenpilz
Bakterien und Pilze sind natürlicherweise in der Vaginalschleimhaut angesiedelt und sorgen für einen leicht sauren pH-Wert in der Scheide (Säureschutzmantel). Bei ungünstigen Verhältnissen (z.B. geschwächtes Immunsystem) kommt es jedoch zu einer Verschiebung der Bakterien-Pilz-Scheidenflora in Richtung einer bestimmten Hefepilzart, des Candidapilzes. Die schnelle Ausbreitung des Pilzes wird durch das feuchtwarme Milieu in der Scheide begünstigt. Es kommt zu einer Scheidenentzündung mit folgenden Beschwerden: Rötung und Schwellung der Schamlippen, leichter Ausfluss, weiße Beläge, starker Juckreiz. Oft wird der Partner auch angesteckt und bekommt eine Eichel- und Vorhautentzündung mit ähnlichen Symptomen. Unter ungünstigen Umständen kann sich der Hefepilz von der Scheide aus weiter verbreiten und z.B. die Darmschleimhaut befallen (Pilzinfektion).
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Häufigste Ursachen, die eine Ausbreitung der Pilze begünstigen
- Feuchtigkeit, z.B. ein nasser Badeanzug
- Veränderung des Hormonspiegels, z.B. Schwangerschaft, Einnahme der Antibabypille, Menstruation oder Klimakterium
- Einnahme von Antibiotika oder Cortisonpräparaten
- Diabetes
- Zu enge oder synthetische Unterwäsche
- Schädigung der natürlichen Pilz-Bakterien-Flora, bzw. des Säureschutzmantels, z.B. durch Waschlotion, zu häufiges Duschen
Was Sie tun können
- Anwendung spezieller Mittel gegen Scheidenpilz in Form von Salben, Scheidenzäpfchen oder Vaginaltabletten, auch als Kombipackung erhältlich (z.B. mit Clotrimazol). Die Anwendung sollte für etwa 5 Tage erfolgen und der Partner sollte auf jeden Fall mitbehandelt werden, da es sonst zu Ping-Pong-Infektionen (gegenseitige Wideransteckung) kommen kann. Unter der medikamentösen Therapie lassen die Beschwerden in der Regel schon nach 1-2 Tagen nach.
Wann Sie zum Arzt müssen
- Wenn die Beschwerden zum ersten Mal auftreten
- Wenn die Beschwerden in der Schwangerschaft auftreten
- Wenn die Beschwerden mit den oben beschriebenen Mitteln nicht nachlassen
- Bei gleichzeitigen Unterbauchschmerzen oder Fieber
Was Ihr Arzt tun kann
- Abgrenzung von anderen Pilzinfektionen oder bakteriellen Scheideninfektionen, die anders behandelt werden müssten
- Wenn nötig, Verordnung eines stärkeren Antipilzmittels, auch in Form von Tabletten
- Verordnung von Präparaten mit Milchsäure oder mit milchsäureproduzierenden Bakterien, die das natürliche Scheidenmilieu wiederherstellen
Vorbeugung
- Keine übertriebene Intimhygiene
- Unterwäsche aus Naturfaser tragen, mindestens täglich wechseln
- Nach dem Baden nasse Kleidung wechseln
- Wenn Sie durch verstärkten Ausfluss bemerken, dass Ihr Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht geraten ist, einen mit Naturjoghurt bestrichenen Tampon einführen und für 3-4 Stunden in der Scheide lassen. Die enthaltenen Milchsäurebakterien unterstützen die Regeneration der natürlichen Pilz-Bakterien-Flora
- Um einer Infektion der Darmschleimhaut vorzubeugen, nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten wischen
- Kondome schützen beim Geschlechtsverkehr vor Pilzinfektionen